BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Pressemitteilung vom 12.02.2007

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Die Öffentlichkeitsbeteiligung für den Flächennutzungsplan endet
BUND regt erhebliche Änderung des FNP an

Sankt Augustin: Der BUND lässt kaum ein gutes Haar am neuen FNP- Entwurf der Stadt Sankt Augustin. Der Verband fordert, den neuen FNP konsequenter an den eigentlichen Leitbildern des Stadtentwicklungskonzept zu orientieren und die zu erwartende Entwicklung der Altersstruktur der Bevölkerung zur Kenntnis zu nehmen. "Der vorliegende Entwurf ist als Grundlage für eine zukunftsweisende Stadtentwicklung unbrauchbar!", erklärte Paul Kröfges, stv. Vors. des BUND NRW.

Konkret fordert der BUND, von der Vorstellung Abschied zu nehmen, das Augustiner Einkaufszentrum könne in Konkurrenz zu dem nur 4 Bahnminuten entfernten Siegburger Stadtzentrum immer weiter ausgedehnt werden. Vielmehr müsse es auch hier eine regionale Arbeitsteilung geben. Dem Zentrum in Sankt Augustin sei auf Grund seiner Genese in den 70er Jahren die Rolle als "Autozentrum" zugefallen. Diese immer wieder zu leugnen und durch Wachstum überdecken zu wollen, führe zwangsläufig in die Irre. Gefragt sei lediglich eine Stabilisierung des Zentrums und eine Verbesserung im Detail.

Zur Stärkung der Stadtidentität müsse sich die Stadt dagegen konsequent den Ortsteilzentren zuwenden und diese endlich stabilisieren. Vor allem in Niederpleis und Mülldorf seien hier durch die einseitige und falsche Fokussierung auf das Gebiet Zentrum- West viel liegen geblieben.

Das Stadtentwicklungskonzept (SEK) verlange als Hauptziele die Entwicklung zu einer Stadt des Wissens rund um die Fachhochschule Rhein- Sieg und zu einer Stadt mit hoher Wohnqualität. Diesen Zielen stehe der neue FNP in vielen Punkten entgegen, da er der Ausweisung von Gewerbegebieten und der reinen Quantität durch immer neue Einfamilienhausgebiete einseitig den Vorrang einräume. Anstatt Wisseneinrichtungen im Zentrum zu sammeln, verzettele sich die Stadt mit zu vielen teuren Großprojekten.

Wer im Wettbewerb um Einwohner erfolgreich sein wolle, müsse vor allem die sogenannten "weichen" Standortfaktoren entwickeln, die für anspruchsvolle Bürgerinnen und Bürger immer interessanter werden würden. Zu den weichen Standortfaktoren gehörten speziell eine intakte Natur, eine gesunde Umwelt und Möglichkeiten zur attraktiven Freizeitgestaltung. Es gebe hier ein großes Potential, das der neue FNP jedoch schwäche, anstatt es zu entwickeln. Zu dem im FNP-Entwurf vernachlässigten Möglichkeiten gehörten an erster Stelle die Hangelarer Heide, die Sieg- und Pleisbachaue und alle Gebiete, die unter dem "Grünen C" angesprochen sind. Das Grüne C, das die beschlossene regionale Kooperation zur Schaffung eines Grüngürtels von Bornheim über Niederkassel, Troisdorf, Sankt Augustin bis nach Birlinghoven umfasse, dürfe im FNP- Entwurf nicht durch falsche Festsetzungen geschwächt werden.

Der BUND hält es für verantwortungslos, den Wohn- und Technologie- Park sowie das Gewerbegebiet Menden- Süd ausgerechnet in der hochempfindlichen Hangelarer Heide zu planen, die wegen ihrer Grundwasserempfindlichkeit, ihres Artenreichtums, ihrer Lage zum FFH- Gebiet der Sieg und ihrer Freiraumqualitäten viel gewichtigere Qualitäten aufzuweisen habe. Bloßer Baugrund mit guten Verkehrsanbindungen stehe anderenorts zur Verfügung, wobei der BUND auch Alternativstandorte in Sankt Augustin benennt.

Um ein insgesamt attraktives Mit- und Nebeneinander von Natur, Freizeit, Arbeit und Nahversorgung im gesamten Stadtgebiet zu schaffen, muss von einem zukunftsorientierten FNP erwartet werden, auch Entwicklungsgebiete zum besonderen Schutz seltener Naturschätze wie den Steinkauz, die Gelbbauchunke oder die Heidenelkefluren darzustellen. Das Baugesetzbuch fordert schließlich die Beachtung und Wahrung aller Belange. Aufgabe der Stadt sei nicht alleine die Stärkung des Bauwesens, das habe Sankt Augustin bereits seit Jahrzehnten einseitig betrieben. Die derzeitige Fassung des FNP lässt abermals die Vernichtung wertvoller Naturschätze erwarten, eignet sich aber wegen fehlender Weichenstellungen auch, langfristig die Finanzlage der Stadt zu schwächen.

So werden für die älter werdende Bevölkerung und die weiter zunehmende Zahl an Singlehaushalten keine neuen Einfamilienhäuser auf der grünen Wiese, z.B. am Pleisbach (westl. "Am Kirchenberg"), benötigt, sondern Alten- und Singlewohnungen innerhalb der bestehenden Quartiere.

Der
Volltext der Stellungnahme ist im Internet nachlesbar: bitte hier klicken

V.i.S.d.P.
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.
Kreisverband Rhein-Sieg-Kreis
c/o Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241-2007566

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