BUND Rhein-Sieg-Kreis


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Pressemitteilung vom 01.03.2008

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Biotopverbund zum geplanten Nationalpark steht auf der Kippe
BUND ist entsetzt über die Rodung der Waldflächen am Dachsberg

Bad Honnef, Siebengebirge, 1.3.2008: Mit Entsetzen hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) feststellen müssen, dass die Stadt Bad Honnef im großen Stil (ca. 4-5 ha) ökologisch wertvolle Feucht- und Bruchwaldflächen am Dachsberg gerodet hat. Sie beabsichtigt, dort Gewerbe anzusiedeln. Die gerodeten Flächen gehören zum Biotopverbundnetz des Landes NRW. Sie sind erforderlich, um das Siebengebirge mit dem östlich der Autobahn A 3 liegenden Waldflächen zu verbinden.

Mit der Rodung versucht die Stadt offenbar, in der Auseinandersetzung um den Naturschutz an dieser Stelle zunächst vollendete Tatsachen zu schaffen. Denn noch läuft ein Petitionsverfahren beim Petitionsausschusses im Landtag gegen die Gewerbeentwicklung an dieser Stelle. Der BUND hatte den Ausschuss mit Schreiben vom 20.1.08 um Hilfe gebeten, um u.a. den gesetzlichen Biotopschutz an dieser Stelle durchzusetzen. Seit der Novelle des Landschaftsgesetzes 2007 ist es dem BUND verwehrt, die Situation selbst gerichtlich klären zu lassen. Die Naturschützer sehen alternative Flächen für eine Gewerbeansiedlung, die bei gleicher zentraler Verkehrslage mit deutlich geringeren Schäden für die Natur verbunden wären.
"Naturschutz UND eine weitere Gewerbeentwicklung wären somit auch ohne größere Konflikte möglich gewesen", bedauert der BUND-Sprecher Achim Baumgartner die aktuelle Situation.

Das Vorgehen der Stadt indes ist mit Blick auf das laufende Petitionsverfahren weder demokratisch noch hinsichtlich des geplanten Nationalparks geschickt. Von einem Nationalpark Siebengebirge profitiert schließlich die Stadt Bad Honnef selbst außerordentlich. Die Rodung schwächt nicht nur die ökologischen Funktionen des bestehenden Naturschutz- und Fauna-Flora-Habitat-Gebietes Siebengebirge, sondern damit auch ganz erheblich die touristische Überzeugungskraft eines zukünftigen Nationalparkes!

Der BUND ruft hiermit die Ratsmitglieder in Bad Honnef, die Bürgermeisterin Wally Feiden, den Landrat Frithjof Kühn, den Regierungspräsidenten Hans Peter Lindlar sowie den Umweltminister Eckhard Uhlenberg öffentlich auf, nun endlich die Notbremse zu ziehen.
"Der Schutz des Siebengebirges ist es wert, hier gemeinsam nach besseren Lösungen zu suchen!", so der BUND. Denn noch ließe sich aus dem Stockauschlag der gefällten Erlen und Birken relativ schnell eine Wiederbewaldung der Fläche einleiten.

Gewerbe ausgerechnet am Fuße des Dachsberges zu entwickeln, ist hoch problematisch. Das Gebiet weist zum einen als Biotopfläche mit sickerfeuchten Birken- und Erlenwäldern selbst einen besonders hohen ökologischen Biotopwert auf. Zum anderen durchschneidet es eine von nur drei möglichen Biotopverbundachsen zum Siebengebirge. Verbundachsen, die vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) dargestellt werden, sollen sicher stellen, dass landesweit zwischen einzelnen Lebensräumen ein genetischer Austausch stattfinden kann. Für den Erhalt der biologischen Vielfalt ist das entscheidend. Insofern belastet die neueste Entwicklung am Dachsberg auch den Ruf der Bundesrepublik Deutschland, die sich im Mai während der UN-Konferenz für Biodiversität in Bonn mit ihren Erfolgen im Naturschutz präsentieren will.

V.i.S.d.P.:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kreisverband Rhein-Sieg-Kreis
c/o Achim Baumgartner
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241- 2007566


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