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26.04.2011 - Musical auf Drachenfels

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"B(l)aulicht" bringt Licht- und Lärmemissionen auf dem Drachenfels
Erhebliche Störung für das Naturschutzgebiet


26.04.2011 Königswinter-Drachenfels: Auf dem Drachenfels-Plateau wird am 29. / 30. April das Musical "(R)hein vom Gefühl" aufgeführt. Die Veranstaltung der Tourismus GmbH steht unter dem Motto: Königswinter bei Licht betrachtet. Menschen, Licht und Musik der Veranstaltung werden dagegen die Natur im Umfeld des Drachenfelsens erheblich belasten, auf jeden Fall zeigten sie aber, mit welcher Gleichgültigkeit der bemerkenswerten Natur am Drachenfels zur Hauptbrutzeit der Vögel begegnet werde.
"Was einst nationalparkwürdig war, ist jetzt im Licht der Regionale nur noch Theaterkulisse", bedauert Achim Baumgartner, Sprecher des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Rhein-Sieg-Kreis. Das sei erstaunlich, denn das Gebiet sei weiterhin ein internationales Fauna-Flora-Habitat-Gebiet nach dem EU-Recht. Trotzdem schreite die untere Landschaftsbehörde (uLB) nicht ein. Zelten sei wegen der damit verbundenen Störungen verboten, ein Musical aufzuführen aber nicht, da seien der Behörde offenkundig die Maßstäbe verloren gegangen.
Der BUND hat wegen dieses krassen Missverhältnisses die untere Landschaftsbehörde in Siegburg aufgefordert, die Veranstaltung für den Standort am Drachenfels in der geplanten Form zu untersagen. Der Naturschutz um das Drachenfelsplateau herum müsse respektiert werden, denn zum Feiern gäbe es geeignetere Orte als ein europäisches Schutzgebiet und die Nestumgebung bedrohter Vogelarten. Die Gesamtveranstaltung "Baulicht" könne auch ohne den Austragungsort am Plateau erfolgreich durchgeführt werden. Bedauerlich sei zudem, dass bisher keine förmliche Beteiligung der Naturschutzverbände erfolgt sei, der Landschaftsbeirat sei lediglich darüber unterrichtet worden, dass Feierlichkeiten geplant seien, eine Aussprache sei nicht möglich gewesen. Wegen der nachteiligen Auswirkungen auf das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, in dem das Spektakel stattfinde, sei eine förmliche Verbändebeteiligung erforderlich, die nicht erfolgt sei. Die uLB versäume ihre Aufgabe, den staatlichen Naturschutz vor Ort auch zu gewährleisten.

Der BUND kritisiert auch die Initiatoren der Veranstaltung. Entgegen den ständigen Beteuerungen, die Investitionen am Drachenfels - mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW - dienten dem sanften Tourismus und der Vermittlung der Natur, werde hier der Massentourismus in fraglicher Weise unterstützt und Rücksichtslosigkeit eingeübt. Zu Lasten der Natur des Siebengebirges! Die Tourismusbranche profiliere sich hier bewusst gegen die Belange des Naturschutzes und das in einem der wertvollsten Schutzgebiete des Landes Nordrhein-Westfalen. Solche Missachtung sei erleichtert worden, weil die förmliche Naturschutzgebietsausweisung für das Drachenfels-Plateau selbst aufgehoben werden soll. Die Warnungen des BUND, hierdurch sei fortan mit Missbrauch zu rechnen, seien nicht gehört worden. "Die Initiatoren der Veranstaltung müssten lernen, die nachteiligen Auswirkungen ihres Handelns auf das Naturschutzgebiet einzuschätzen und in ihrer Geschäftspraxis konsequent auszuschließen. Der Drachenfels darf nicht zu einem uneingeschränkten Veranstaltungsplatz für Feierlichkeiten und Sportaktivitäten degradiert werden."


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