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15.06.2010 - Bezirksregierung schlägt veränderte Konzentrationszonen für den Quarzkiesabbau vor

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Bezirksregierung schlägt veränderte Konzentrationszonen für den Quarzkiesabbau vor
BUND sieht neue Ausrichtung der Pläne positiv!

Vorgebirge, 15.6.2010: Die Regionalplanungsbehörde schlägt eine neue Darstellung der Konzentrationszonen für weißen Quarzkies im Vorgebirge vor. Sie soll die Abbausicherheit in den nächsten 30 Jahren (2 mal 15 Jahre) gewährleisten.
Der Vorschlag, der nun Gegenstand der Beratung des Regionalrates am 2.7.2010 sein wird, sieht vor, zwei Konzentrationszonen für Quarzkies im Regionalplan Köln darzustellen, nämlich Witterschlick und Flerzheim.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt wichtige Eckpunkte der Vorlage der Bezirksregierung. Besonders positiv sei, dass bestehende Naturschutzgebiete insgesamt respektiert und ausgespart werden würden, betont der Sprecher der BUND-Kreisgruppe, Achim Baumgartner. Damit sei zur Erleichterung der Naturschützer der Vorschlag, Weilerswist-Nord als Abbauzone darzustellen, wohl vom Tisch. Dieser Abbau hätte auch das Fauna-Flora-Habitat-Gebiet "Villewälder bei Bornheim" direkt negativ betroffen und damit europäische Schutzaufgaben in Frage gestellt.

Ebenso sei es positiv, dass der Neuaufschluss Sonnenhof nun von der Bezirksregierung als Vorschlag nicht mehr aufrecht erhalten werde. Das sei ein großer Erfolg der Landschaftsschutzverbände!
Weilerswist-Nord war in der öffentlichen Diskussion immer wieder als Lösungsvorschlag vorgetragen worden, um den Abbau am Sonnenhof abzuwehren.
Die Bezirksregierung hat dagegen nun mit den beiden Konzentrationszonen Witterschlick und Flerzheim einen ganz neuen Lösungsweg eingeschlagen und sich mit den zu erwartenden spezifischen Konflikte an diesen Standorten auseinander gesetzt, etwa dem Schutz des Römerkanals. Beide Abbauflächen werden deshalb gegenüber älteren Plänen räumlich eingeschränkt.

Doch der BUND sieht durchaus Möglichkeiten, eine noch bessere Lösung zu erzielen. So regt er an, die geplanten Konzentrationszonen und deren näheres Umfeld im Regionalplanänderungsverfahren insgesamt mit der Darstellung "Bereich für den Schutz der Natur" zu überlagern, um den Abbau und die Renaturierung direkt mit besonders hohen Qualitätszielen zu konfrontieren und den Abbau über die engen Grenzen der Konzentrationszone hinaus endgültig zu stoppen. Der Abbau ist selbst ein enormer und negativer Eingriff in die ursprüngliche Landschaft. Er zeitigt jedoch Sekundärbiotope, deren Naturschutzpotential voll ausgeschöpft werden sollte.
Es gälte außerdem, die bereits laufenden Kompensationsmaßnahmen, insbesondere die Waldneugründungen westlich des FFH-Gebietes im Zuge der laufenden Tagebaue sowie weitere Maßnahmen zur Waldmehrung raumplanerisch abzusichern. Hierzu sei
ergänzend die Darstellung "Wald" vorzusehen sowie ein Anschluss an den "Forst Wehrbusch" westlich von Buschhoven zu prüfen.
Kurzum, der BUND erwartet ein umfassendes Gesamtkonzept, um im Regionalplan auch die Naturschutzaufgaben zur Sicherung des FFH-Gebietes, des Artenschutzes (Springfrosch, Wildkatze u.a.) und des Waldverbundes abzusichern.

Nach wie vor völlig offen sei die Bedeutung der Lagerstätte in Bliesheim! Dieser Lagerstätte sind in der Sitzungsvorlage lediglich drei kurze Sätze gewidmet, im Umweltbericht fehlt sie ganz! Der Verweis, der Abbau dort sei wegen einer fehlenden Erschließungsstraße und der erforderlichen Verlagerung der Bahntrasse Köln-Trier nicht wirtschaftlich, überzeuge bislang nicht. Hier bedürfe es nach Ansicht des BUND einer konkreten Auseinandersetzung. Dabei sei u.a. der tatsächliche Wert der Lagerstätte zu klären sowie der Zustand der Bahngleise abzuschätzen. Zudem seien die Umweltwirkungen dieser Lagerstätte nicht erfasst und erörtert worden.
Erfolge diese Prüfung nicht, fehle der 'Schlussstein' im Bogen der Gesamtabwägung.

Link auf die Unterlagen des Regionalrates: bitte hier klicken !

V.i.S.d.P.:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis
Achim Baumgartner (Sprecher)
Steinkreuzstraße 14
53757 Sankt Augustin
Tel.: 02241-2007566

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